12.5 Müll vermeiden und recyclen 12.5 Müll vermeiden und recyclen

12.5 Müll vermeiden und recyclen
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Das Unterziel 12.5 sieht vor, das Abfallaufkommen durch Vermeidung, Verminderung, Verwertung und Wiederverwendung bis 2030 deutlich zu verringern.

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In diesem Kontext geben insbesondere das geänderte Kreislaufwirtschaftsgesetz KrWG, das am 1. Januar 2019 in Kraft getretene Verpackungsgesetz (VerpackG), das in 2015 novellierte Elektro- und Elektronikgerätegesetz (ElektroG) und das Abfallvermeidungsprogramm des Bundes und der Länder von 2013 den rechtlichen Rahmen vor, um Abfallvermeidung, Wiederverwendung und hochwertiges Recycling verschiedener, umweltrelevanter Abfallströme zu fördern und Einhaltung spezifischer Zielvorgaben zu fordern.

Um das Abfallaufkommen deutlich zu verringern, wurden verschiedene Informationsangebote und Plattformen für Unternehmen, Schulen und die breite Öffentlichkeit erarbeitet, um beispielsweise

  • Lebensmittelverluste und -abfälle zu verringern (z.B. das vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten eingerichtete Bündnis „Wir retten Lebensmittel!“, das entlang der gesamten Wertschöpfungskette einen stufenübergreifenden Austausch zur Erarbeitung und Umsetzung von Maßnahmen gegen Lebensmittelverschwendung schaffen will),
  • die Wiederverwendung von Bauteilen zu erleichtern (beispielsweise die Bauteilbörse Bremen),
  • die Reparatur von Gebrauchtwaren zu stärken (z.B. der Runde Tisch Reparatur, in dem Umweltverbände, Verbraucherschützer, Vertreter der reparierenden Wirtschaft und der herstellenden Industrie, Wissenschaft und Reparaturinitiativen daran arbeiten, Reparatur zu stärken und auch die Rahmenbedingungen für Reparatur zu verbessern) und 
  • die Nachfrage nach Reparaturdienstleistungen und Gebrauchtgütern zu steigern (beispielsweise die interaktive Online-Karte von Reparatur-, Second-hand und Leih-/Tausch-Angeboten in Berlin über die ReMap).

Das Statistische Bundesamt destatis erfasst für den Indikator 12.5.1 zu SDG 12.5 „Nationale Recyclingquote, Tonnen an recyceltem Material“ auf nationaler Ebene Daten (siehe nationale Berichtsplattform).

BMU; BMJV; BMEL
Nationales Programm für Nachhaltigen Konsum

Das Nationale Programm für nachhaltigen Konsum (NPNK) ist ein Schritt zur Umsetzung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung aus der Konsumenten- und Produktperspektive. Es soll einen Beitrag dazu leisten, unsere Konsummuster und unseren Lebensstil mit den ökologischen und ökonomischen Grenzen in Einklang zu bringen. Das Programm zeigt Ziele und Handlungsbedarfe auf und erläutert bisherige Aktivitäten der Bundesregierung im Bereich des nachhaltigen Konsums. Auf der Basis des Leitbilds Nachhaltigkeit werden Leitideen für eine Politik des nachhaltigen Konsums entwickelt. Das Programm enthält 170 Maßnahmen für die übergreifenden Handlungsansätze sowie die Bedürfnisfelder, um nachhaltigen Konsum systematisch zu stärken.
Am 3. Mai 2021 wurde das NPNK weiterentwickelt. Die vom Staatssekretärsausschuss für nachhaltige Entwicklung beschlossenen 45 Maßnahmen und Ziele priorisieren und fokussieren das bestehende Programm der Bundesregierung für nachhaltigen Konsum von 2016. Die Maßnahmen betreffen die Bereiche Mobilität, Wohnen und Haushalt, Ernährung, Arbeit und Büro, Bekleidung sowie Freizeit und Tourismus, aber auch querschnittsorientierten Maßnahmen, wie beispielsweise zur Erschließung der Potentiale der Digitalisierung für nachhaltigen Konsum. Sie sollen dazu beitragen, u.a. den konsumbezogenen Ausstoß von Treibhausgasen pro Einwohner bis 2030 zu halbieren.

Unterziele
12.1 Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster 12.2 Natürliche Ressourcen schonen 12.3 Weniger Nahrungsmittel verschwenden 12.5 Müll vermeiden und recyclen 12.7 Nachhaltiges Beschaffungswesen 12.8  Informationen bereitstellen und Bewusstsein schaffen 12.B Nachhaltigen Tourismus ausbauen
Ziele
SDG 16
BMU
Abfallvermeidungsprogramm

Für das 2013 erstmals aufgelegte Abfallvermeidungsprogramm liegt seit Februar 2021 eine Fortschreibung vor. Das gemeinsame Programm von Bund und Ländern steht unter der Überschrift „Wertschätzen statt Wegwerfen“.

Im Allgemeinen analysiert das Abfallvermeidungsprogramm unterschiedliche abfallvermeidende Maßnahmen, die die verschiedenen Lebenszyklusstufen von Erzeugnissen betreffen. Darunter zählen Ansätze, die Produktion, Produktgestaltung, Handel, Gewerbe sowie den Gebrauch von Produkten berücksichtigen. Neben den wesentlichen Kriterien des Abfallvermeidungspotentials und den ökologischen Auswirkungen nimmt die Analyse ökonomische, soziale sowie rechtliche Kriterien in den Blick. Nur Maßnahmen, die unter Berücksichtigung all dieser Kriterien positive Wirkungen erwarten lassen, werden im Abfallvermeidungsprogramm empfohlen.

Die Fortschreibung des Abfallvermeidungsprogramms soll einen gesamtgesellschaftlichen Prozess anstoßen. Einerseits bietet sie eine Bestandsaufnahme der Maßnahmen, die Bund, Länder und Kommunen zur Abfallvermeidung ergriffen haben. Darüber hinaus soll es Bürgern, Unternehmen, Vereinen und anderen Institutionen konkret aufzeigen, wie sie Abfälle vermeiden können. Daher werden in dieser Fortschreibung, neben staatliche Maßnahmen, auch die Perspektive von und Best-Practice-Beispiele aus Unternehmen und Zivilgesellschaft präsentiert. Dafür werden beispielhafte Projekte und Initiativen in Bereichen wie Verpackungen, Lebensmittel und Bekleidung vorgestellt.

Unterziele
12.5 Müll vermeiden und recyclen
Bundesregierung
Deutsches Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess)

Mit der Verabschiedung des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms (ProgRess) hat sich Deutschland im Februar 2012 auf Ziele, Leitideen und Handlungsansätze zum Schutz der natürlichen Ressourcen festgelegt. Die Bundesregierung ist verpflichtet, dem Deutschen Bundestag alle vier Jahre über die Entwicklung der Ressourceneffizienz in Deutschland zu berichten und das Ressourceneffizienzprogramm fortzuschreiben. Im Februar 2020 ist der nächste Bericht vorzulegen. Übergreifendes Ziel des Deutschen Ressourceneffizienzprogramms ist es, die Entnahme und Nutzung natürlicher Ressourcen nachhaltiger zu gestalten und in Verantwortung für künftige Generationen dazu beizutragen, unsere natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft zu sichern.
ProgRess beschreibt Maßnahmen zur Steigerung der Ressourceneffizienz entlang der Wertschöpfungskette, also von der Rohstoffgewinnung, über Produktgestaltung, Produktion und Konsum bis hin zur Kreislaufwirtschaft. Im Rahmen der Fortschreibung werden jeweils aktuelle Herausforderungen aufgegriffen, um die Wirksamkeit des Programms zu verbessern. Für ProgRess II ist dies etwa die gemeinsame Betrachtung von Ressourcen- und Energieeffizienz. ProgRess III wird unter anderem das Thema Digitalisierung verstärkt in den Blick nehmen.

Unterziele
12.5 Müll vermeiden und recyclen 12.A Entwicklungsländer unterstützen
Ziele
SDG 9
BMBF
Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft – Innovative Produktkreisläufe (ReziProK)

Ziel der Fördermaßnahme „Ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft – Innovative Produktkreisläufe (ReziProK)“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) ist es, Produktkreisläufe zu schließen durch die Entwicklung entsprechender Geschäftsmodelle, Designkonzepte und digitaler Technologien und so zur Umsetzung einer ressourceneffizienten Kreislaufwirtschaft beizutragen. Die Forschungsergebnisse sollen anschließend möglichst rasch in die wirtschaftliche Praxis und marktfähige Produkte überführt werden, um Unternehmen in Deutschland als wettbewerbsfähige Anbieter von Kreislaufwirtschaftslösungen zu stärken. Fokus der Projekte sind die Verlängerung bzw. Intensivierung der Produktnutzung, die Förderung des Einsatzes von Rezyklaten, die Verbesserung der Kreislauffähigkeit von Elektrofahrzeugen und die Optimierung und der Ausbau des Remanufacturings.

Unterziele
12.1 Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster 12.2 Natürliche Ressourcen schonen 12.5 Müll vermeiden und recyclen 12.6 Verantwortungsvolle Unternehmen
Ziele
SDG 9
Kompetenzzentrum Nachhaltiger Konsum (KNK)
Nationales Netzwerk Nachhaltiger Konsum

Nachhaltiger Konsum und ein echter gesellschaftlicher Wandel können nur verwirklicht werden, wenn alle Verantwortung übernehmen. Das Nationale Netzwerk Nachhaltiger Konsum (NNNK) unterstützt daher die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Ziel des Netzwerks ist es, gesellschaftliche Akteure bei der Umsetzung des Nationalen Programms für Nachhaltigen Konsum (NPNK) einzubeziehen. Das Netzwerk wurde 2017 von der Bundesregierung ins Leben gerufen und wird vom Kompetenzzentrum Nachhaltiger Konsum (KNK) koordiniert.

Das Netzwerk

  • fördert den fachlichen Austausch zwischen allen Beteiligten und stößt Kooperationen an
  • mobilisiert Ressourcen, Kapazitäten und Engagement für die Förderung von nachhaltigem Konsum
  • macht gute Beispiele sichtbar und verbreitet sie.
Unterziele
12.1 Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster 12.2 Natürliche Ressourcen schonen 12.3 Weniger Nahrungsmittel verschwenden 12.5 Müll vermeiden und recyclen 12.7 Nachhaltiges Beschaffungswesen 12.8  Informationen bereitstellen und Bewusstsein schaffen 12.B Nachhaltigen Tourismus ausbauen
Ziele
SDG 16